Die letzten Jahre hatten die 10. Klässler der Geschwister-Scholl-Schule in St. Ilgen Glück, denn ihre einzigen Prüfungsfächer waren Mathe, Deutsch und Englisch. Doch in diesem Jahr waren wir die ersten, die zusätzlich zu den Hauptfächern auch in den Wahlpflichtfächern AES (Alltagskultur, Ernährung und Soziales) oder Technik geprüft wurden. Neben der schriftlichen Prüfung, die noch ansteht, fand bereits eine „fachpraktische Prüfung“ statt. Diese bestand aus einem praktischen Prüfungsteil und einer mündlichen Prüfung.
Wir waren schon total aufgeregt, als wir erfuhren, um welches Thema es sich bei der Prüfung handelt. Wir mussten zwei „gleiche“ Gerichte zubereiten: ein Convenience-Produkt und eine entsprechende selbsthergestellte Speise, die wir mit Hilfe des Qualitätsfächers des BZfE (Bundeszentrum für Ernährung) nach vorgegebenen Werten vergleichen mussten.
Zwei Wochen vor der Prüfung hatten wir eine Probeprüfung und einen ganzen Vormittag in der Schulküche verbracht. Das war wichtig, um ein sicheres Gefühl zu bekommen und um herauszufinden, was wir noch verbessern können. Währenddessen waren wir kein bisschen nervös oder aufgeregt, dafür lief die Probeprüfung viel zu gut.
Erst am eigentlichen Tag der Prüfung kam die Nervosität, die nicht der Zubereitung des Gerichtes oder dem Vergleichen der beiden Gerichte galt. Wir hatten großen Respekt vor dem Gespräch nach der Prüfung. Die Prüfung war auf zwei Tage verteilt: am ersten Tag fand in 4,5 Stunden die Fachpraxis statt, am zweiten Tag mussten wir unsere gesammelten Informationen vom vorherigen Tag unserer Fachlehrerin Frau Pilarski und der zweiten Lehrkraft der Prüfungskommission Frau Grubisic vortragen. Wir wussten nicht genau, wie wir das Gespräch anfangen sollten und ob wir unsere Informationen gut genug an die Prüfer weitergeben könnten. Unsere Arbeitsjournale vom ersten Prüfungstag wurden am Ende eingesammelt und diese bekamen wir erst zum Prüfungsgespräch wieder, was die Sache schwieriger machte.
Während des Gesprächs merkten wir aber beide, dass die Sorgen umsonst gewesen waren. Die Worte flossen einfach so aus unserem Mund, wir merkten gar nicht, dass die 15 Minuten vergangen waren.
Im Großen und Ganzen war die Prüfung also leichter als wir gedacht hatten, weil wir gut vorbereitet waren. Wir empfehlen den nächsten Prüflingen keine zu große Panik zu schieben, sonst macht man sich mehr Schwierigkeiten als nötig. Wir sind froh, den ersten Teil der Prüfung in AES erfolgreich hinter uns zu haben.
Nazar Yildirim und Melanie Wilk